Gefordert wird ein Entwurfskonzept für eine Haltestelle der geplanten Stadtbahn im Bereich der historischen Altstadt Regensburgs, welche die funktionale Aufgabe eines leichten, barrierefreien Ein- und Ausstiegs in und aus den Fahrzeugen der Stadtbahn löst, wie auch den Wetterschutz ein- und aussteigender bzw. wartender Fahrgäste.
Zur Umsetzung der Anforderungen schlägt der Entwurf filigrane Einzeldächer auf Einzelstützen vor. Diese gruppieren sich in verschiedenen Höhen teilweise überlappend im Bereich der jeweiligen Haltestellen und bilden so Inselgruppen, ähnlich kleiner städtischer Oasen. Die Dächer scheinen dabei wie herabfallende Blätter fast beliebig im Raum verstreut zu sein, definieren und öffnen jedoch bei genauerem Hinsehen durch Form und Richtung Wege und Blickbeziehungen. Die gerichtete Grundform der Einzeldächer in Verbindung mit der Drehung im Raum erzeugt den Eindruck des „Nachgebens“ gegenüber den imaginären Einflüssen der städtischen Verkehrsströme und der umgebenden Gebäude. Die Gruppierungen ermöglichen das Setzen von Schwerpunkten im Stadtraum entsprechend dem Verlauf und der Richtung der Haltestelle. Durch die Auflösung und Höhenstaffelung der Gruppen wird eine riegelartige Wirkung vermieden, die umgebende Bebauung bleibt für den Passanten überall sicht- und erlebbar.
Die Größe der Dächer ist dabei bewusst so gewählt, dass zur Ablesbarkeit und Auffindbarkeit auch eine Fernwirkung in den Stadtraum hinein ermöglicht wird.
Als zweites wesentliches Element ergänzen amorphe, grüne Inseln die Struktur. Diese unterstützen in Lage, Form und Aussage die Eigenständigkeit und Zusammengehörigkeit der Haltestellendächer. Die Dächer werden ihrerseits ebenfalls intensiv begrünt und bilden so in Verbindung mit den Inseln städtische Biotope.
Hinzu kommen Einzelbäume in den Grüninseln, die als erweiterte „grüne Dächer“ ebenfalls Schatten spenden und so zur Atmosphäre der Haltestelle wesentlich beitragen.
Insgesamt entstehen individuelle Haltestellenorte, die im Stadtbild präsent in Erscheinung treten und mitprägend wirken. Hierdurch gelingt es bestenfalls auch die gewünschte positive Identifikation mit der neuen Stadtbahn zu erzeugen.